Drei Fragen an Freitagen: Daniela Lehenbauer

 

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Foto: © Daniela Lehenbauer privat

Drei Fragen an Freitagen steckt nach bisher gerade einmal zwei Ausgaben noch in ganz kleinen Kinderschuhen. Aber schon jetzt haben mich die vielen positiven Rückmeldungen dazu überrascht und motivieren, weiter zu machen. Was mich dabei auch speziell ehrt ist, wie bereitwillig so viele interessante und beruflich erfahrene Frauen ihr Wissen weitergeben.

Daniela Lehenbauer ist eine dieser geschätzten Frauen. Sie textet. Sie moderiert. Sie hat eine Sprechtechnikausbildung genossen.

Und doch steht sie nicht mitten in einem Medienbetrieb, sondern auf der anderen Seite. Als Mediensprecherin der VHS Wien weiß sie um die Ansprüche in einem Kommunikationsberuf und erzählt über den Wandel in der Unternehmenskommunikation.

Du bist Mediensprecherin eines der größten Bildungshäuser des Landes, einem gemeinnützigen Unternehmen, das Weiterbildung anbietet. Wie wichtig ist Weiterbildung für deine Tätigkeit?

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Foto: © Daniela Lehenbauer privat

Weiterbildung halte ich für ganz essentiell. In dieser schnelllebigen Zeit muss man sich immer am Laufenden halten, um mitreden zu können – gerade in meinem Job. Ich finde das beginnt schon beim täglichen Zeitung lesen und geht dann über zu fachspezifischen Weiterbildungen oder einfach was für die Seele tun. Da ich so an der Quelle sitze, habe ich in der VHS Wien schon viele Angebote genützt. Den Coaching-Lehrgang, der mir viel Rüstzeug für schwierige Gespräche gegeben hat, jede Menge Sprechtechnikunterricht und dann nütze ich die Vokabeln des Türkisch-Sprachkurses bei Interviewanfragen von Migrantenmedien. Auch im Bereich Tanz habe ich schon viel ausprobiert. Man muss sich ja auch fit halten, um im Job gut performen zu können.

Wie hat sich deine Arbeit in der Unternehmenskommunikation in den vergangenen Jahren gewandelt? Wo ist die Arbeit leichter, wo schwieriger geworden?

Die Unternehmenskommunikation bietet bei uns in der VHS Wien das sogenannte strategische Dach der Kommunikation nach innen und außen. Es ist wichtig, dass alle Fäden zusammenlaufen und wir das große Ganze im Blick haben. So ist es auch leichter Anliegen und Themen unterschiedlichster Anspruchsgruppen zusammenzubringen und untereinander zu vernetzen. Das erleichtert mir natürlich auch einiges in der Ausrichtung der Medienarbeit. In letzter Zeit beschäftigen wir uns viel mit den Grundlagen unserer Identität. Was macht den Arbeitgeber VHS aus? Mit welchen Werten identifizieren sich die VHS MitarbeiterInnen? Wie werden wir am Arbeitsmarkt wahrgenommen? Jeder Tag bringt wieder etwas Neues und wirft meinen Plan über den Haufen.

„Glück ist, wenn Zufall auf Vorbereitung trifft.“

Welche Tipps aus deiner jahrelangen Erfahrung könntest du jemandem mitgeben, der wie du Mediensprecherin werden möchte?

Sich gut aufladen und dann loslegen. Mit viel Biss und Vertrauen in die eigenen Stärken kommt man dann schon weiter. Der römischer Politiker Seneca hat mal gesagt: „Glück ist, wenn Zufall auf Vorbereitung trifft.“ Das habe ich immer im Hinterkopf, wenn ich mal wieder nicht im Lotto gewonnen habe. Wie denn auch, ich habe ja keinen Lottoschein ausgefüllt.

Danke dir. „Viel Biss und Vertrauen in die eigenen Stärken“ nehme ich gerne mit. Abschließend hätte ich noch gerne gewusst: Was hält dich in deinem Leben zusammen?

Ich bin ein sehr begeisterungsfähiger Mensch. Immer umtriebig und vorne mit dabei. Mich motivieren Freundschaften, die Unterstützung meiner Familie, spannende Begegnungen im Job, Dinge, die ich lese oder einfach mal Zeit, die ich mir für mich und meine Hobbies nehme. Das macht mich aus und das lebe ich auch so. Richtig brennen tue ich, wenn ich die Turbinen eines Flugzeuges höre. Ganz nach dem Motto: Heute Paris, morgen Tel Aviv, übermorgen New York.

 

Anregungen zu Drei Fragen an Freitagen sind immer willkommen. Freue mich über eure Rückmeldungen in den Kommentaren.

Drei Fragen an Freitagen
Vorbilder haben den Anspruch, dass sie uns leiten, uns Anregung sind. Für Männer gibt es seit Jahrhunderten Rollenvorbilder zur Genüge, an denen sie sich orientieren können – oder eben nicht. Das ist gut so. Allerdings ist es auch hoch an der Zeit, Frauen mittels aktueller Biografien entsprechende Möglichkeiten für ihren Lebensweg aufzuzeigen. Diese wöchentliche Porträt-Reihe widmet sich diesem Anliegen. „Drei Fragen an Freitagen“ stellt Frauen vor, die bereits über lange Jahre schreibend, sprechend und/oder in einem Medienberuf tätig sind und im Gespräch ihr Wissen weitergeben.

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